Warum Achtsamkeit und Meditation für Kinder

An einem herrlichen Nachmittag mit einem Hund auf einem Hügel zu sitzen, heißt zurück zu sein im Garten Eden, da Nichtstun nicht Langeweile bedeutet, sondern Frieden.
Milan Kundera



Warum Achtsamkeit und Meditation für Kinder?

Was heißt es im Hier und Jetzt zu leben? Wenn du einen Eindruck davon bekommen möchten, dann beobachte einmal kleine Kinder.
Sie kennen kein Gestern und kein Morgen - sie leben nur im Augenblick, an einem Ort, der aus vielen aneinander gereihten Momenten besteht und der viele "Jetzt-Augenblicke" vereint. Sie können sich für alles begeistern, genießen, was immer sie tun und spielen mit großer Hingabe in sich selbst versunken. Diese Hingabe hat viel mit Achtsamkeit zu tun und birgt so viele Vorteile und Geschenke.

Doch die Welt, in der unsere Kleinen heranwachsen, ist durch Reizüberflutung, durch Vergleichen und Bewerten, durch viele neue, immer rasanter wechselnde Eindrücke geprägt. Eine Welt, die uns alle trotz vielfacher Nutzungsmöglichkeiten leicht zu Zerstreutheit und Körperferne verführt, vor allem dann, wenn es am Notwendigsten wäre, präsent und wirklich bei sich selbst zu sein.

Die Wahrnehmung der Kinder von sich selbst und der Welt verändert sich.  Blockaden und Hemmungen kommen oft von Außen. Somit sind die Kinder immer Öfter abgelenkt und lassen sich schnell beeinflussen. Kinder haben schon oft viel zu viel zu tun. Dann werde sie müde und unkonzentriert.  Wenn sie dann abschalten, vor sich hin träumen und faulenzen wird dies als "unerwünschte Eigenschaften" abgetan, die von Erziehern, Lehrern und Eltern nicht gern gesehen werden und statt dessen die Kinder einfach einmal "sein" lassen, werden sie meist aufgefordert sich zu konzentrieren.

Insofern wird in unserer Gesellschaft den Kindern viel zu schnell das natürliche Kindsein genommen. Dabei ist Entspannung so wichtig, damit sich Körper, Geist und Seele regenerieren können.


Achtsame Kinder

sind besser imstande, sich zu konzentrieren
werden zunehmend ruhiger
erfahren weniger Stress und Unruhe, Nervosität und Spannungszustände können abgebaut werden
erfahren eine verbesserte Impulskontrolle
haben ein wachsendes Selbstbewusstsein und ein gesundes Selbstwertgefühl
finden sinnvolle Möglichkeiten, mit schwierigen Gefühlen umzugehen
können sich in andere einfühlen und sie besser verstehen
verfügen über innere Mittel zur Konfliktlösung

Dies entspricht der wesentliche Lebenskompetenzen - sich konzentrieren, zur Ruhe kommen, wahrnehmen und umdeuten (reframing), sich kümmern und sich verbinden. All dies ermöglicht uns Menschen, bewusster auf Geschehnisse zu reagieren und uns gewahr zu werden, was in uns und um uns herum vor sich geht.
Durch das allmähliche Finden der "eigenen Mitte" werden Ängste gemildert und weichen einem selbstbewussten inneren Frieden. Es kann sehr hilfreich und wertvoll sein, einen Ort in sich zu kennen, an dem man sich sicher und geborgen fühlt und vollkommen perfekt ist, so wie man ist, egal was andere sagen. Denn bei der Achtsamkeitsmeditation geht es darum, zu bemerken, dass man schon perfekt ist, so wie man ist.

Die Kinder sollen lernen, ihren Geist (Denken und Aufmerksamkeit) selbst zu steuern. Sie sollen selbst zum Steuermann des eigenen Denkens werden und dessen Steuerung nicht äußeren Einflüssen überlassen. Die Gedanken kommen auf diese Weise zur Ruhe.


Wenn man als Kind erfahren hat, was Aufmerksamkeit, Geduld, Vertrauen, Akzeptanz, liebevolle Hinwendung bedeutet, kann man diese Fähigkeiten im Erwachsenenalter auch seinen eigenen Kindern entgegenbringen. Losgelöst vom Gestern und frei vom Morgen - kraftvoll aus der Mitte heraus, im Jetzt und Hier.
Dein Kind steht dann fest im gegenwärtigen Augenblick wie ein junger Baum mit ausreichend Platz um sich herum, um zu wachsen und ganz es selbst sein zu können. 

Denn das ist eben die Eigenschaft der wahren Aufmerksamkeit, dass sie im Augenblick das Nichts zu Allem macht.
Johann Wolfgang von Goethe


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